Auch wenn es auf den ersten Blick preiswertere Möglichkeiten zu geben scheint: der große PPL (A) ist definitiv die beste Möglichkeit, in die Fliegerei einzusteigen. PPL steht für „Private Pilots License“, oder auch „Privatpilotenschein“. Diesen gibt es nicht nur für Flugzeuge, sondern beispielsweise auch für Hubschrauber.
Im Gegensatz zum europäischen LAPL (A) wird der PPL (A) von der ICAO weltweit anerkannt – man darf also beispielsweise auch in den USA oder in Australien ins Cockpit steigen. Dies ist bei den kleineren Lizenzen nicht möglich.
Was für Flugzeuge darf ich mit dem PPL (A) Fliegen?
Auch bei den Flugzeugen fällt die Auswahl deutlich größer hat: man darf nach Einweisung praktisch alles Fliegen, was nicht als komplex gilt und mit einem Propeller angetrieben wird – bis hin zu einer kleinen Passagiermaschine wie dem legendären Doppeldecker Antonov AN-2!
Möchte man sich fliegerisch weiterentwickeln und vielleicht auch eines Tages kommerzieller Pilot oder Fluglehrer werden, führt am großen international anerkannten Privatpilotenschein kein Weg vorbei. Egal ob es sich um die Berechtigung zum Instrumentenflug oder um das Fliegen mehrmotoriger Maschinen handelt: für all dies ist ein PPL (A) ist Pflicht.
Wie groß ist der Aufwand für die Pilotenausbildung?
Im Vergleich zum LAPL (A) ist der Aufwand bei der Pilotenausbildung nur auf den ersten Blick ein wenig höher: statt 35 Stunden muss der angehende Pilot vor der Prüfung 45 Stunden an praktischem Unterricht nachweisen.
Das relativiert sich schnell, denn im Unterschied zu den kleineren Pilotenscheinen darf der Privatpilot ab Scheinerhalt Passagiere mitnehmen – und auch mehr als drei Leute im Flugzeug befördern (wenn man denn genug Verrückte findet, sich die so wagemutig sind, sich mit einem Anfänger in ein Flugzeug setzen).
Theoretische Ausbildung und Prüfung sind weitgehend mit der zum LAPL identisch bzw. minimal umfangreicher. Statt eines kleinen 150km Navigationsdreiecks muss ein großes Dreieck geflogen werden, bei dem mindestens zwei fremde Flugplätze angeflogen werden. Außerdem wird man mehrere Stunden auf einem viersitzigen Muster eingewiesen, meist auf eine Cessna 172 oder eine Piper PA-28 Archer.
Und wie groß ist der Aufwand tatsächlich?
Es gibt durchaus eine Anzahl von Flugschülern, die den Pilotenschein innerhalb der Mindestausbildungszeit von 45 Flugstunden absolvieren, insbesondere bei den jüngeren Anwärtern. Es hilft, wenn man sich schon vorher eifrig mit dem Flugsimulator beschäftigt hat und zumindest eine gewisse Ahnung von den Instrumenten und den Vorgängen im Cockpit hat. Wer weniger Flugzeug-affin oder seit Jahren in Rente ist, kann auch 70 oder mehr Stunden benötigen. Im Endeffekt kommt es immer darauf an, wie sehr man sich ins Zeug legt.
Die meisten Flugschüler in unserem Verein brauchen 1-2 Jahre, um die Lizenz zu erlangen. Fängt man im Frühjahr mit der Ausbildung an und nutzt jeden Sonnenstrahl, kann es auch innerhalb einer Monate geschafft werden. Im Winter macht einem häufig das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht.
Ich selber habe meine Pilotenausbildung im Oktober begonnen und hatte im Juli des folgenden Jahres die Lizenz in der Tasche.
Was sind die PPL (A) Voraussetzungen?
Das Mindestalter für den Lizenzerhalt beträgt wie auch beim LAPL 17 Jahre, mit der Ausbildung kann aber schon früher begonnen werden.
Desweiteren gelten die folgenden Vorraussetzungen
- Ein Medical der Tauglichkeitsstufe 2, was aber in der Regel kein Hindernis darstellt. Bei Fehlsichtigkeit bekommt man einen Eintrag in die Lizenz, dass eine Brille mitzuführen ist, bei Farbenblindheit kann die Tauglichkeit auf Flüge bei Tage beschränkt werden.
- Eine Sicherheitsüberprüfung (ZÜP), die aber in aller Regel problemlos von der Behörde ausgestellt wird.
- Ein polizeiliches Führungszeugnis
- Nachweis an der Teilnahme eines Erste-Hilfe Kurses. Hat man einen Führerschein der alten Klasse III, so reicht dessen Vorlage.
- Auszug aus dem Flensburger Punktregister. Achtung: hat mehr als 3 Punkte in Flensburg (bzw. 1 Punkt nach aktueller Reglung), wird man nicht zur Prüfung zugelassen!
Das Beste: Den SPL für Ultraleichtflugzeuge gibts gratis dazu!
Das Schönste am großen Privatpilotenschein ist: den SPL für das Fliegen ultraleichter Flugzeuge gibt es quasi gratis dazu!
Als Pilot muss man sich nur einer Einweisung im Gebrauch der Pyrotechnik unterziehen – was bedeutet, man füllt einen Zettel aus, der bestätigt, dass man das Rettungssystem nicht bei sich zuhause unterm Bett lagert – und man muss mindestens eine Stunde Flugunterricht nehmen, in der man auf ein Ultraleichtflugzeug eingewiesen wird. Wenn der Fluglehrer der Ansicht ist, dass man die Maschine beherrscht, fliegt man drei Platzrunden alleine, und schon kann man beim DAEC eine Lizenz beantragen. Und weil man mit dem PPL ja eine Erlaubnis zur Beförderung von Passagieren hat, darf man auch ab sofort den besten Kumpel mitnehmen.
Umgekehrt ist es deutlich schwieriger: um vom LAPL oder dem SPL auf den großen Schein zu gelangen, muss man weiteren Unterricht nehmen und auch eine zusätzliche Prüfung absolvieren. Exakt aus diesem Grund empfehle ich sehr, sofort den PPL anzustreben und sich nicht mit den kleineren Berechtigungen aufzuhalten, es sei denn, man weiß, dass man wirklich nur UL fliegen möchte.
Weiterführende Themen zur Pilotenausbildung
- PPL (A), LAPL (A), SPL – Die Pilotenscheine im Vergleich
- Kosten Pilotenscheins PPL (A)
- Ablauf der Pilotenausbildung
- Pilotenausbildung – lieber im Verein oder in der kommerziellen Flugschule?
- Mögliche zusätzliche Berechtigungen
10 Gedanken zu „PPL (A) – Die beste Pilotenausbildung?“