Möchtest Du selbst einen Business Jet fliegen?
Angenommen, Du gewinnst die Euro-Millionen und hast plötzlich genügend Kleingeld, um Dir den Traum vom eigenen Jet zu erfüllen: was muss man tun, um als Fußgänger einen Business Jet wie eine Cessna Citation, eine Gulfstream oder einen Learjet fliegen zu können (und zu dürfen)?
Phil Greenspan von philip.greenspun.com hat die Antwort:
Zunächst einmal brauchst Du eine Privatpilotenlizenz, und damit meine ich nicht den kleinen LAPL(A), sondern den großen PPL(A) mit einem Umfang von 45 Flugstunden und 80 Stunden Theorieunterricht. Hast Du die Lizenz in der Tasche, kauf Dir fürs erste Jahr eine Diamond DA-40. Damit fliegst Du rund 250 Stunden durch die Gegend und machst nebenbei Dein Rating für den Instrumentenflug und HPA für High Performance Flugzeuge.
Im zweiten Schritt machst Du ein Upgrade auf eine Cirrus SR22 Turbo, samt entsprechender Schulung. Hierbei gewinnst Du Erfahrung im Umgang mit einem deutlich performanteren Flugzeug, das auch deutlich größere Höhen erreichen kann als die DA-40. Ist Dein Ziel das Pilotieren einer Cessna Citation, könnte auch eine Cessna TTx mit Garmin 2000 Instrumentierung eine gute Idee sein, denn das gleiche Bediensystem findet auch in den großen Brüdern Verwendung.
Da bis auf die zukünftige Cirrus SF50 alle Jets zwei Motoren haben, ist ein Multi-Engine-Rating notwendig. Dieses kannst Du beispielsweise in einer Piper Seminole erlangen. Phil meint, dass das Basistraining hierbei vollkommen ausreichend wäre. Ideal wäre ein direktes Training auf einem Jet, allerdings sei eine solche Schulung unmöglich zu versichern.
Wenn Du nun mindestens 500 Stunden Flugerfahrung unter unterschiedlichsten Wetterbedingungen gesammelt hast, kannst Du Dir den Jet kaufen und das entsprechende Rating erwerben. Der Sicherheit halber ist es empfehlenswert, das erste Jahr grundsätzlich immer mit einem erfahrenen Fluglehrer an der Seite zu fliegen.
Selbst wenn man das Geld hat ist es also nicht so ganz einfach, einen eigenen Business Jet fliegen zu dürfen.
Was ist mit dem HPA Rating??? Das hattest Du vergessen.
Danke, Andreas :-)
Ich habe es ergänzt. ATPL Theorie geht alternativ wohl auch.
Hallo,
ich recherchiere für mich selbst übers folgendes, dennoch bin nicht also Schlau aus alle Information hier geworden.
Einmotorigen Maschinen können nur mit mindestens PPL geflogen werden, soweit klar aber zb. eben wenn man zb. ein Gulfstream fliegen will, welche Lizenz ist dafür berechtigt? Benötigt mal für jeder Maschinentyp die entsprechenden Typing?
Dankeschön!
Valentina
Hallo Valentia,
Du brauchst:
PPL(A)
AZF Sprechfunkzeugnis
IFR Rating
Multi-Engine-Rating
Type Rating für das entsprechende Modell, zB für eine Gulfstream oder Cessna Citation
Das schwierigste dürfte die Versicherung sein, die dir vorschreibt, unter welchen Umständen du fliegen darfst.
Wenn man etwas böse ist könnte man sagen mit der PPL ist es wie mit Scientology: Nach der PPL an sich kann man für sündhaft teures Geld Zusatzratings erwerben und es gibt theoretisch keine Grenze nach oben, noch mehr Geld los zu werden.
Das heißt mit den passenden Ratings darf man sogar eine Boeing 707 fliegen. John Travolta ist so ein Beispiel, er hat nur eine PPL, aber eine eigene 707. Da für die B707 aber mehr als ein Pilot vorgeschrieben ist, braucht er nochmal eine Zusatzqualifikation, und er dürfte die Maschine dann auch nur ohne zahlende Passagiere fliegen.
Also zusammengefasst: Auf Basis der PPL kann man tatsächlich alle Zusatzratings erwerben. Die PPL ist sozusagen die Basis für alles.
M.E. ist bei allem was über IR und MEP hinausgeht aber durchaus zu überlegen ob man dann nicht gleich eine ATPL anstrebt.
Der ATPL baut ja auf den PPL auf. Allerdings braucht man dafür auch das entsprechende Medical. B707 mit Medical Klasse 2 wäre spannend ;-)