PC Flugsimulator für die Pilotenausbildung

Kann ein Flugsimulator für den Desktop PC sinnvoll eingesetzt werden? Oder handelt es sich hier nur um eine Spielerei?

Diese Frage ist leicht zu beantworten, und zwar mit einem definitiven ja.

Du kennst die Instrumente deines Flugzeugs

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Schon der Microsoft Flugsimulator 3 von 1988 bot einen guten Überblick über die Instrumente

Beschäftigst Du dich zuhause mit dem Flugsimulator, lernst Du unweigerlich die wesentlichen Instrumente eines Flugzeugs kennen. Für fast jedes der gängigen Flugzeuge gibt es für 15-20€ realistische Simulationen mit Instrumentierungen, die deinem Schulflugzeug sehr nahekommen.

Wenn Du die wesentlichen Instrumente bereits zuhause am PC kennengelernt und ausprobiert hast, muss Dir der Fluglehrer nicht mehr stundenlang erklären, wie Fahrtmesser, künstlicher Horizont, Höhenmesser und Variometer funktionieren. Selbst mit dem Funkgerät und mit komplexen GPS Systemen wie dem Garmin GNS 430 kommst Du klar. Du kommst mit Deiner Ausbildung schneller voran – und sparst dabei viele hundert Euro!

Je besser Du Dich im Cockpit eines kleinen Flugzeugs auskennst, umso mehr kannst Du Dich in Deinen Flugstunden auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren: Ein Gefühl dafür zu bekommen, wie das Flugzeug auf Deine Steuereingaben reagiert. Dies kannst Du nicht im Simulator trainieren, das geht nur in der Realität (oder einem Full-Motion Simulator, der aber in der kleinen Fliegerei viel zu teuer wäre).

Du hast eine Idee, wie die Welt von oben aussieht

Die Welt Von Oben 1200
Die Welt aus Cockpitperspektive – fotorealistisch!

Wenn es zu den Navigationsflügen kommt, kannst Du die Routen vorher mit dem Flugsimulator abfliegen. So weißt Du, wie die wichtigen Landmarken aussehen und kannst Deinen Flug viel besser vorbereiten. Voraussetzung ist natürlich eine entsprechende Szenerie, die am besten fotorealistisch sein sollte. Dafür eigenen sich beispielsweise die Add-Ons von Mega Scenery Earth oder VFR Germany Reihe für den Microsoft Flight Simulator. Nutzt Du X-Plane, kannst Du Dir realistische Szenerien mit Tools wie Orth4XP kostenlos selbst generieren.

Du kannst Funknavigation trainieren

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Komplexer Anflug mit einer TBM 850

Ursprünglich wurden Flugsimulatoren dafür eingesetzt, Navigationsverfahren zu trainieren. Bei der IFR Ausbildung für den Instrumentenflug werden teilweise Simulatoren eingesetzt, die nicht einmal einen Bildschirm haben!

Auch Du als Privatpilot kannst mit einem normalen Flugsimulator für den PC die Funknavigation trainieren, von der einfachen VOR-zu-VOR Navigation bis hin zu komplexen IFR Anflugverfahren.

FSX, X-Plane oder Prepar3D – welcher Simulator ist am besten geeignet?

Die Frage lässt sich einfach beantworten: Nimm X-Plane 11. Warum X-Plane? Während die anderen Programme mehr oder minder nur Leistungskurven berücksichtigen, wird bei X-Plane das Design des Flugzeugs und die Kraft des Winds am besten modelliert. Sogar die Kräfte des Propellers, X-Plane läuft auf praktisch jeder Plattform, einschließlich Windows, macOS und sogar Linux.

Während meiner Ausbildung zum Sportpiloten fürs Fliegen von Ultraleichtflugzeugen hatte ich enorme Schwierigkeiten, die empfindliche Remos G3 auf den Boden zu bringen, ohne dabei das Bugrad zu zerstören. Immer ließ ich bei Bodenkontakt den Steuerknüppel los und brachte dadurch meinen Fluglehrer zur Verzweiflung. Danne habe ich auf X-Plane mit einer Freeware Remos stundenlang Platzrunden geübt – mit Erfolg! Bei der nächsten Flugstunde konnte ich das Ding zur großen Verblüffung meines Fluglehrers sanft und sicher landen! Da soll doch einer sagen, ein Flugsimulator sei nur ein Spiel!

Was braucht man noch?

Ein Joystick wäre eine feine Sache, denn mit Maus und Tastatur zu fliegen war schon 1983 am IBM PC nicht so wirklich realistisch. Wenn Du ein Flugzeug mit Steuerknüppel fliegst reicht ein einfacher Joystick mit Schubregler und steuerbarer Z-Achse. Wenn Du eine Cessna oder Piper fliegst, könnte die Investition in ein richtiges Steuerhorn Sinn machen, z.B. von Saitek.

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3 Gedanken zu „PC Flugsimulator für die Pilotenausbildung“

  1. Hi Johannes
    Selten wird etwas zum Einsatz eines PCs als unterstützendes tool bei der (Privat)Pilotenausbildung geschrieben. Meine Erfahrungen decken sich mit Deinen. Habe auch XP11 im Einsatz und finde es immer wieder genial neue Plätze (oder auch bekannte) mit deinem E-Flieger oder UL anzufliegen. Hat bei mir zwar länger gedauert bis die ersten Platzrunden geklappt haben (das Rausschauen ist halt einfach etwas kompliziert) aber ab dann nur noch Spaß und super zum Üben (Checkliste abarbeiten, Klappen, Motorausfall bei verschiedenen Windrichtungen üben, etc.)
    PS Das Bild vom MSFS1988 ist schon etwas gruselig für heutige Verhältnisse..

    Antworten
    • Hi Rüdiger,
      Ja, 1988 ist schon eine Weile her. Mir ging es darum, die Entwicklung darzustellen, und schon damals gab es Simulatoren für IFR Trainings, die als Verfahrenstrainer ganz ohne Grafik auskamen. Heute hilft mir X-Plane dabei, einigermaßen im Training zu bleiben. Im Verein haben wir teils monatelange Ausfälle von Flugzeugen, dank X-Plane kam ich aber auch nach fast 9 Monaten wieder gut im Cockpit zurecht, wie mir mein Fluglehrer bescheinigen konnte.

      Bin sehr gespannt auf den neuen Flugsimulator 2020 :-)

      LG,

      Johannes

      Antworten

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